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Die WBG UNION eG feierte 2014 ihren 60. Geburtstag. Das ist ein stattliches Alter für ein Unternehmen. Das genossenschaftliche Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe war und ist seit jeher ihr Motor. Einst als AWG "Union" aufgrund der Wohnungsnot gegründet, bietet die WBG UNION eG heute guten und v.a. bezahlbaren Wohnraum für die Geraer. Sie kümmert sich um ihre Mitglieder und deren Familien, aber auch um die Entwicklung der Stadt Gera. Das alt bewährte Modell Genossenschaft ist jung geblieben und für die weitere Zukunft gerüstet.

Die Geschichte der Wohnungsbaugenossenschaft UNION eG

Am 13. Mai 1954 gründen 32 Wohnungssuchende aus 9 Geraer Betrieben die erste Arbeiterwohnungs-
baugenossenschaft (AWG) mit dem Namen „Union”.

Dem ersten Vorstand gehören neben dem Vorsitzenden Herrn Körner (Werkzeugmaschinenfabrik
Union zugleich Namensgeber der Genossenschaft), dessen Stellvertreter Herr Neufurth (Kondensatoren-
werk) sowie Gerhardt Richter (Bahnbetriebswerk / Finanzverantwortlicher) an. Weitere Trägerbetriebe
waren: Textima, Elektromotorenwerk, Bohr- maschinenwerk, Roto Record, Kraftfahrzeugzubehörwerk
und Textilbedarf Gera. Auf der ersten Vollversammlung der AWG, eine Woche nach Gründung, wird das
Statut beschlossen und der Vorstand bestätigt.

Das erste Richtfest der AWG „Union“ wird am 21. Dezember 1954 in der Gagarinstraße 65-67 (damals
noch Agnesstraße) gefeiert. Die Genossenschaft zählt Ende 1954 bereits 125 Mitglieder.

 

Es folgten 1955 mit der Liselotte-Hermann-Straße 38-64, Schenkendorfstraße 9-17 und Eiselstraße 46-56
weitere Bauvorhaben der AWG. Am 17. Dezember 1955 werden die ersten 16 Wohnungen in der Gagarin-
straße bezogen.

 

Mit Beginn der 60er Jahre setzte dann mit der Plattenbauweise die Industrialisierung im Wohnungsbau
ein und damit wuchs auch das staatliche Reglement. Die Eigenleistungen wurden zunehmend in Be-
trieben oder öffentlichen Einrichtungen erbracht, die dann der AWG die Lohnanteile auszahlten. Über
die Wohnungsvergabe entschieden „übergeordnete Stellen“, denn es galt aufgrund des herrschenden Arbeitskräftemangels, diese v. a. für Schwerpunktbetriebe heranzuholen.

Lag die Wartezeit für eine Wohnung Anfang der 60er Jahre noch bei rund fünf Jahren, so stieg sie
später auf bis zu zwölf Jahre an.

 

Ab Mitte der 70er Jahre entstand in Gera das Neubaugebiet Lusan. Damit bekam die AWG 1974 die
ersten 156 Wohneinheiten zugewiesen. 1975 folgten die ersten Übergaben in der Birkenstraße,
Ahornstraße und Eichenstraße.
Dem folgten in den darauffolgenden Jahren weitere Objekte, wie die Zeulenrodaer Straße 11-25,
Jenaer Straße 1-37, Lobensteiner Straße 1-37, Otto-Worms-Straße oder Otto-Rothe-Straße 2-4
und 6-8. 1978 wurde die Beethovenstraße 9 zum neuen Geschäftsgebäude der AWG.

Mangel an Material und Kapazitäten führten im Laufe der 70er und noch bis zur Wende 1989 zu
Problemen bei Reparaturen und Werterhaltung im Bestand. Mit dem 1990 in Kraft getretenen
Genossenschaftsgesetz bestand auch wieder die Selbstbestimmung. Aus der AWG „Union“ wurde
die Wohnungsbaugenossenschaft UNION eG, die zum damaligen Zeitpunkt über 104 Objekte mit
insgesamt 3544 Wohneinheiten verfügte.

Die darauffolgenden Jahre standen bei der UNION im Zeichen der komplexen bzw. Teilmodernisie-
rung. 1997 zog die Geschäftsstelle an den jetzigen Firmensitz in der Schenkendorfstraße 28.
1998 begannen die Baumaßnahmen für die zum damaligen Zeitpunkt erste und einzige Service-
wohnanlage Geras in der Schenkendorfstraße 19. Mit deren Fertigstellung wurde 1999 im gleichen
Objekt auch die erste Begegnungsstätte übergeben.

 

Bis 2002 wird diese Servicewohnanlage noch um das Gebäude der Schenkendorfstraße 21 und der
darin integrierten neuen Begegnungsstätte erweitert.

Mit der Komplexsanierung der Karl-Wetzel-Straße 2-4 wird 2001 eine zweite Begegnungsstätte
eröffnet und eine weitere neue Service-Leistung der UNION realisiert: die Concierge-Betreuung.

Eine weitere Komplexsanierung fand 2003 in der Franz-Stephan-Straße 18-38 statt. Neben um-
fangreichen Rückbaumaßnahmen fanden an dem Objekt auch eine künstlerische Fassadengestal-
tung durch das Studio Friedrich Ernst von Garnier und Balkonerneuerungen bzw. -ergänzungen
statt. Insgesamt wurde für die Komplexsanierung ein Betrag von 6,5 Mio. Euro investiert.

 

2006 vergrößerte die UNION die Servicewohnanlage der Schenkendorfstraße, indem sie das angren-
zende ehemalige Gelände der Berufsschule „Bau“ käuflich erwarb und darauf einen neuen Komplex
mit 42 Wohneinheiten bauen ließ.

Ebenfalls 2006 startete ein großes Gemeinschaftsvorhaben der drei großen Geraer Wohnungs(bau)ge-
nossenschaften Neuer Weg, Glück Auf und UNION: der Birkenpark. Dafür erwarb die UNION das Objekt
der Birkenstraße 30-36 von der WBG „Glück Auf“ Gera eG und sanierte es für ca. 3 Mio. Euro.
Damit entstanden insgesamt 38 neue Wohneinheiten jeweils mit Fahrstuhlanbau. 24 verschiedene
Wohnungstypen wurden dabei realisiert, darunter auch Maisonette-Wohnungen.

 

Im August 2011 eröffnet die UNION im Geraer Stadtteil Lusan die Bewegungswelt UNIONpark.
Der Bewegungsparcour hat eine Gesamtfläche von 3800 m² und bietet Möglichkeiten der Bewegung
und Begegnung für alle Generationen an. Die durch Rückbau des ehemaligen Plattenbau-Stadtteils
Lusan erlangten Flächen können somit sinnvoll in den angrenzenden Wohngebieten integriert werden

 

Am 13. Mai 2014 feierte die WBG UNION eG ihr 60jähriges Bestehen. Um im Jubiläumsjahr mit so
vielen Mitgliedern wie möglich gemeinsam zu feiern, führte die UNION in ihren Hauptwohngebieten
Debschwitz, Bieblach, Scheibe und Lusan Straßenfeste durch. Im Rahmen des Lusaner Straßenfestes
wurde nach einer einmonatigen Renovierungsphase die Begegnungsstätte der Karl-Wetzel-Straße 2
neu eröffnet.
Die Innenräume, der Eingangsbereich und auch die Außenfassade erhielten dabei einen neuen Anstrich
und wurden mit modernen, geschmackvollen Mobiliar ausgestattet. Im Rahmen der Einweihung wurde
dem Treffpunkt außerdem ein Name gegeben: "Karli zwei".

 

Im Juni 2016 fanden in der Begegnungsstätte der Schenkendorfstraße 21 nach 15 Jahren umfangreiche Renovierungsarbeiten statt. Anlässlich ihres Jubiläums wurde die Begegnungsstätte mit einer modernen
Farb-Raumgestaltung und stilsicherem Design zeitgemäß umgestaltet und erhielt am Tag der Wiederer-
öffnung auch endlich einen Namen: "einundzwanzig".